Lass Trauer zu !
heute möchte ich einige Zeilen von Christa Spilling-Nöcker mit Ihnen teilen. Diese einfühlsamen und klaren Worte beinhalten viel von dem, wie ich Trauerbegleitung und Trauerarbeit verstehe und praktiziere.
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Trauer zulassen
In diesem Blogartikel möchte ich einige Zeilen von Christa Spilling-Nöcker mit Ihnen teilen. Diese einfühlsamen und klaren Worte beinhalten viel von dem, wie ich Trauerbegleitung und Trauerarbeit verstehe und praktiziere.
Den Trauernden so anzunehmen wie er ist. Der Trauer in einem geschützten Rahmen ihren Platz zu geben, sie auszudrücken an der Seite eines Menschen, der die Trauer und die aufkommenden Gefühle mit aushält und da ist, und der Impulse geben kann.
Lass Trauer zu!
Der Schmerz des Abschieds treibt dich um
und lässt dich nicht zur Ruhe kommen.
Versuche, dich den vielfältigen Fluchtmöglichkeiten zu verweigern,
die dir doch nur für kurze Zeit Ablenkung schenken,
und den Schmerz dann erneut und noch tiefer aufbrechen lassen.
Halte die Verzweiflung aus,
lass Trauer zu.
Nur so kann die verwundete Seele
in aller Stille und über lange Zeit hin
Kräfte nachwachsen lassen, die dir zur Heilung reifen.
Wenn du einen Menschen verlierst, den du geliebt hast,
dann stirbt ein Stück deines Lebens mit ihm.
Aber wenn du dir etwas von dem bewahrst,
das sich dir durch ihn an innerem Reichtum erschlossen hat,
wird er in dir gegenwärtig
und durch dich hindurch auch in Zukunft
lebendig sein.
Plötzlich geht so vieles zu Ende von dem,
was dich lange Zeit belebt und dein Leben mit Sinn erfüllt hat.
Der Schmerz darüber, der noch Zeichen von Lebendigkeit war,
macht einen großen inneren leeren Raum.
Das Gefühl von Sinnlosigkeit macht sich breit in dir.
Aber nur da, wo du Vergangenes wirklich zurücklassen kannst,
kann Neues entstehen,
nur da, wo geliebtes Leben stirbt,
hat befreite Zukunft eine Chance.
Du bist in deiner Trauer ganz verschlossen
und in deiner Dunkelheit ganz bitter geworden.
Einsamkeit umfängt dich wie ein Grab.
Lass mich still deine Hand nehmen,
lass dich von einem der guten Gedanken berühren,
die mich für dich bewegen:
Du trägst das Licht in dir,
dass dich eines Tages wieder Sinn erfahren lässt.
Ich will bei dir bleiben,
wenn sich die Dunkelheit wieder breit macht in dir.
In das Lied deiner Klage will ich einstimmen
Und dir deine Trauer tragen helfen,
so gut ich kann.
Ich will dich in meine Arme nehmen,
bis deine Tränen aufhören zu fließen
und dein Atem wieder ruhig und gleichmäßig wird.
Im Schlaf der Erschöpfung will ich bei dir wachen,
bis die Nacht dem leisen Licht des Morgens weicht.
Fürchte dich nicht vor den dunklen Stunden,
denn auf jede Nacht folgt ein Tag.
So wie uns die Nacht hilft, neue Kräfte zu sammeln,
für all das, was am kommenden Tag abverlangt wird,
so können wir auch hoffen,
dass unsere Traurigkeit ein Rückzug unserer Seele ist,
um in der Stille neuen Lebensmut wachsen zu lassen,
dem Licht eines neuen Morgens entgegen.
Lassen Sie sich heute tragen von diesen wundervollen Zeilen,
sie in Ihr Herz dringen, um voller Vertrauen Ihren Weg zu gehen,
in einen lichtvollen Morgen.
Das wünsche ich Ihnen.
Herzlichst,
Ihre Simone Ganz
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